Für den christlichen Glauben gehört Arbeiten zum Menschsein. „Und Gott setzte den Menschen in den Garten, dass er ihn pflege und bebaue“, so erzählt die Bibel ganz am Anfang. Sie erzählt es vor dem Sündenfall, als noch alles stimmte zwischen Gott und den Menschen.
Später, durch den Sündenfall, ändert sich die Arbeit. Der Ackerboden wird verflucht: „Dornen und Disteln wird er dir tragen und das Kraut des Feldes wirst du essen im Schweiß deines Angesichts“.
Und die Hoffnung der Bibel? Wie wird es am Ende sein, wenn Gottes Herrschaft angebrochen ist? „Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken“, so beschreibt Micha (4,4) die Hoffnung auf Gottes Reich. Wer seinen Weinstock und seinen Feigenbaum hat, der wird sie pflegen, wässern, düngen, ernten – all die Arbeit, die eben für einen Bauern dazu gehört.
Wenn die Bibel diese Geschichten so erzählt, dann sagt sie: Arbeit gehört zum Menschsein dazu und wird dazu gehören.
Wie soll diese Arbeit aussehen?
Ich sehe vier Faktoren, die die Arbeit bestimmen. Das ist einmal die Arbeit selber. Bei einer guten Arbeit entsteht etwas, was den Menschen nützt.
Das zweite: damit diese Arbeit auch für mich gut ist, fordert sich mich heraus, aber sie überfordert mich nicht. Ich kann etwas Gutes schaffen.
Dann sind es die Menschen, mit denen ich zusammen arbeite, das Team, die Arbeitsgruppe, die Kunden. Mit denen muss ich klarkommen, dann wird mir meine Arbeit Freude machen.
Und es ist schließlich die gesellschaftliche Anerkennung. Die drückt sich unter anderem in dem Gehalt oder in dem Lohn aus, den ich bekomme aber auch darin, dass andere mich achten für das, was ich tue.
Für so eine Gestaltung der Arbeit sollen sich Christen einsetzen. Sinnvolle Dinge sollen erzeugt werden mit einer Arbeit, die eine gute Herausforderung darstellt. Gruppen und Teams sollen gut zusammen arbeiten und die Arbeit soll angemessen anerkannt und entlohnt werden.
Daran lohnt es sich zu arbeiten, nicht nur am 1. Mai.